Historie

Der TuS Germania Lohauserholz-Daberg e.V. ist ein traditionsreicher Sportverein, der nach der Verschmelzung zum 01.07.2013 aus den Sportvereinen TuS 1910 Lohauserholz-Daberg e.V. und der TuS Germania Hamm 04 hervorgegangen ist. Beide Vereine wurden vor über 100 Jahren gegründet und gehen nun einen gemeinsamen Weg.

Idealismus, Einigkeit und Treue ziehen sich wie ein roter Faden durch die Jahrzehnte des Bestehens unseres Sportvereins. Die Geschichte unseres Vereins ist eng verknüpft mit der Entwicklung des Sports im Allgemeinen. Als die Sportbewegung zu Anfang des jetzigen Jahrhunderts ihren Siegeszug begann, wurde auch das stets fortschrittliche kleine Lohauserholz eine Stätte, wo eine gute, ideale Sache gepflegt und gefördert werden sollte.

Wie war es damals?
Am südlichen Abhange des Gallberges, einem Höhenzug, der dem Lippetal vorgelagert ist, entstand vor ungefähr 110 Jahren innerhalb der Gemeinde Wiescherhöfen ein Ortsteil, der mit dem Namen „Lohauserholz“ benannt ist. Schon damals gab es, wie in vielen anderen Orten, auch hier sportlich interessierte junge Menschen, die sich am sogenannten „kleinen Büschken“ mit Ballspielen, Laufen und Springen vergnügten. Inzwischen hatte man von einer neuen Sportart, dem Fußballspiel gehört und dieses Spiel auch schon im 
benachbarten Hamm gesehen. Es wurde nunmehr die Möglichkeit erwogen, all diese körperlichen Übungen systematisch innerhalb eines Vereins zu pflegen. Und so begann es!

Gründung im Jahre 1910

Am 10. April 1910 fanden sich 16 junge Leute in der Kaffeewirtschaft August Berkemann in Lohauserholz zusammen, die den Spiel- und Sportklub Lohauserholz gründeten. Der gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: 

1. Vorsitzender  Karl Strunk
2. VorsitzenderOtto Tschentscher
SchriftführerGottfried Berkemann
KassiererAugust Berkemann
Heinrich Fels, Franz Koch, Karl Rabe, Karl Strunk, Otto Tschentscher, Wilhelm Kersting

Als Vereinslokal wählte man zunächst die Kaffeewirtschaft August Berkemann und später die Schenkwirtschaft Böckmann. Eine für das Fußballspiel weniger geeignete, aber den Anfängen entsprechende Wiese wurde von dem Landwirt Knäpper gepachtet. Heute erscheint es fast unglaublich, dass auf der mit Maulwurfshaufen bespickten und unebenen Wiese Fußball gespielt werden konnte und dass zu Beginn jeden Spieles zunächst die Tore aus Ästen und jungen Bäumen des nahe gelegenen Busches errichtet werden mussten. Beiträge und freiwillige Spenden wurden gesammelt, um Sportgeräte anzuschaffen, so dass ein geregelter Sportbetrieb betrieben werden konnte.
Nur langsam konnte sich der junge Verein entwickeln. Ungeahnte Schwierigkeiten lösten einander ab und die Bevölkerung war alles andere als freundlich unserer modernen Sportbewegung gegenüber eingestellt. Eine kleine Episode soll nicht vorenthalten bleiben. Zum Training für einen 1000-Meter-Lauf waren einige Sportfreunde in Sportkleidung damit beschäftigt, diese Strecke abzumessen. Ganz Lohauserholz stand Kopf und lachte. Es wurden sogar Stimmen laut, die einer solchen „unanständigen“ Kleidung jede Berechtigung absprachen.
Trotz aller Kritik und Drohungen wie „man müsste so etwas polizeilich verbieten“ und „das verstößt ja gegen Sitte und Moral“ ließen sich die Sportler in Lohauserholz ihre Freude am Spiel nicht verleiden.
Inzwischen schrieb man das Jahr 1911. Bei der Bevölkerung war das Interesse am Ballspiel mehr und mehr geweckt worden.

1914 – 1919

Der Krieg 1914 bis 1918 schlug unserem Verein große Wunden. Acht brave Vereinskameraden sind gefallen. Ihnen zum Gedächtnis stiftete der Verein eine Ehrentafel, die am 2. August 1925 enthüllt wurde. Der Spielbetrieb kam fast ganz zum Erliegen. Der Mitgliederbestand war von 45 auf 28 Sportfreunde zurückgegangen.
Im Jahre 1919 trat der Verein dem Westdeutschen Spielverband bei und nahm seit dieser Zeit einen Aufschwung, wie ihn nur selten ein Verein zu verzeichnen hatte.

1919 – Vereinigung mit dem Turnerbund Lohauserholz

Im Jahre 1919 kam die Vereinigung mit dem Turnerbund Lohauserholz zustande und seitdem führte der Verein den Namen „Turn- und Spielverein Lohauserholz 07/10“. Die Vereinigung war jedoch nicht von langer Dauer und die Sportler fanden sich wieder unter Beibehaltung dieses Vereinsnamens zusammen. Später wurde der Name noch durch den Zusatz „Daberg“ ergänzt und als „Turn- und Spielverein 1910 Lohauserholz/Daberg“ in das Vereinsregister eingetragen. Die Vereinsfarben wurden auf Vorschlag des Vereinskameraden „Albert Tenkhoff“ durch Versammlungsbeschluss in Grünweiß geändert.

1920 – 1924 – Meisterjahre

1920/21 wurden wir Meister der C-Klasse
1921/22 wurden wir Meister der B-Klasse
1922/23 wurden wir Meister der A-Klasse (ohne Aufstieg)
1923/24 wurden wir Meister der A-Klasse (mit Aufstieg).
Nur ein Spiel ging um die A-Klassenmeisterschaft verloren, und zwar gegen Wickede-Asseln mit 3 : 2 Toren. Im Spiel um den Aufstieg zur Liga schlug die kampferprobte Mannschaft den Sportclub Holzwickede unter Leitung von Schiedsrichter Schrader (Lippstadt) auf dem Platz des S.S. Soest mit 3 : 2 Toren.

1920 – 1925 – Platzfrage

Eine arbeitsreiche und schwierige Zeitepoche in der Vereinsgeschichte waren die Jahre 1920 bis 1925. In dieser Zeit wurde auch die Platzfrage akut. Ein Wechsel von ungeeigneten Plätzen hatte mehrfach stattgefunden. Nach vielem Bemühen seitens unseres Vereinsvorstandes erstellte die Gemeinde im Jahre 1923 einen Gemeindesportplatz auf dem Daberg, den wir benutzen durften.

1926 – 1948 – 2te Weltkrieg

Ein im Jahre 1929 von der Ziegelei Kaupe – Mellmann in Lohauserholz erworbenes 9 Morgen großes Gelände sollte als Stadion ausgebaut werden. Unsere finanziellen Verhältnisse erlaubten einen Ausbau jedoch nicht und so erwarb die Gemeinde Wiescherhöfen nach einigen Jahren das Grundstück und schaffte eine Sportplatzanlage in Lohauserholz, die allen Anforderungen gerecht wurde. 1937 übergab man sie ihrer Bestimmung. Der Traum unserer Jugend schien in Erfüllung zu gehen, statt dessen aber brach der Krieg aus. Lohauserholz war einer der Orte, in dem die Spuren des Krieges besonders stark sichtbar wurden. Die Sportplatzanlage wurde restlos zerstört und war nicht mehr bespielbar. Zwangsläufig musste der Spielbetrieb eingestellt werden. 33 Sportler fielen im Krieg bzw. wurden vermisst. 
Nachdem die Beseitigung aller Schäden geraume Zeit in Anspruch genommen hatte, konnte der Spielbetrieb erst im Jahre 1948 wieder aufgenommen werden. Die bis dahin in Nachbarvereinen spielenden Kameraden kehrten zurück. Unter Führung des Ehrenvorsitzenden Karl Strunk blieb ein schwunghafter Aufstieg nicht aus. Auf Grund eines Verbandsbeschlusses mussten wir mit dem Spielbetrieb in der 2. Kreisklasse beginnen.

1948 – 1956 – Aufstieg in und der Abstieg aus der Bezirksklasse

Der alte Sportsgeist hatte wieder Fuß gefasst in unseren Reihen.
1948/49 gelang der ersten Mannschaft bereits der Sprung in die I. Kreisklasse, in der sie 1949/50 neben VfL Mark und SV Königsborn um die Spitze kämpfte.

Zu diesem Zeitpunkt verfügten wir bereits wieder über zwei Senioren- und eine Alte-Herren-Mannschaft, über zwei Jugend- und drei Schülermannschaften sowie über eine Handballabteilung und eine Tischtennisabteilung.
1952 gelang unserer ersten Fußballmannschaft der Aufstieg zur Bezirksklasse, in der sie sich leider nur vorübergehend behaupten konnte.
Mit dem 21. Juni 1953 in Ahlen gegen SV Neubeckum zur Austragung gekommenen Entscheidungsspiel war ihr Schicksal besiegelt. Bis zum Spieljahr 1955/56 war es ihr nicht vergönnt, der ersten Kreisklasse den Rücken zu kehren, obschon sie immer als Favorit dieser Klasse galt.

Die 1. Mannschaft 1951 / 1952

1957 – Erneuter Aufstieg in die Bezirksklasse und neuer Sportplatz

Endlich 1957 wurde der Aufstieg zur Bezirksklasse wieder erreicht, in der wir uns bis zum heutigen Tage befinden (heutige Bezirksliga).
Noch in demselben Jahre wurde der langgehegte Wunsch nach einem zentral gelegenen Sportplatz Wirklichkeit. Am 30. November 1957 übergab Ortsbürgermeister Nabe den neuen Sportplatz an der Bergstraße in einer schlichten Feierstunde seiner Bestimmung. Zahlreiche Sportfreunde und Ehrengäste hatten sich aus diesem Anlass auf der neuen Sportplatzanlage eingefunden, auf der die Bundes- und Vereinsfahne von dem besonderen Ereignis kündeten. Der derzeitige Vorsitzende Sander brachte in seinen Dankesworten zum Ausdruck, dass sich die Gemeindevertretung mit diesem Platz ein Denkmal in den Herzen der Sportler gesetzt habe, da ein Traum der Jugend in Erfüllung gegangen sei.
Unsere Vereinsvorsitzenden seit der Gründung im Jahre 1910

Die Vorsitzenden im Überblick

1910 – 1925

Karl Strunk

1925 – 1928

Fritz Vosswinkel

1928 – 1929

Karl Osterbrauck

1929 – 1933

Heinrich Selberg

1933 – 1934

Eithel Oldenburger

1934 – 1935

Heinrich Jüdemann

1935 – 1936

Wilhelm Sander

1936 – 1948

Karl Osterbrauck

1948 – 1950

Karl Strunk

1950 – 1952

Karl Barthel

1952 – 1956

Hans Matthieu

1956 – 1959

Wilhelm Sander

1959 – 1961

Karl Strunk Junior

1961 – 1962

Werner Brackelmann

1962 – 1964

Wilhelm Gorhold

1964 – 1967

Helmut Brackelmann

1967 – 1978

Wilhelm Kersting

1978 – 1988

Werner Brackelmann

1988 – 1996

Wilhelm Kersting

1996 – 1998

Karl Heinz Dornemann

1998 – 2003

Lothar Binger

2003 – 2006

Jürgen Averhage

2006 – 2012

Rainhard Mischalla

2012 – bis heute

Dirk Havers

Germania (1904)

Logo des Germania 1904

Am 15. Mai 1904 wurde der Sportklub Germania‘ gegründet, am 8. Juli 1905 der Hammer Ballspielverein und 1906 der Sportklub Preußen.

Die Gründungsmitglieder waren Wilhelm Betzler, Ludwig Fuest, Willi Nott, Baumeister, Fritz Weischer, Karl Schrewe, Franz Wessel und Josef Busch.
Hauptbetätigungsgebiete waren Fußball, Leichtathletik, Ringen, Tamburin und Faustball; Handball und Hockey kannte man vor dem Krieg noch nicht.

1907 vereinigten sich Germania und der Ballspielverein zum Verein für Bewegungsspiele, dessen Fußballmannschaft der ersten Klasse zugeteilte wurde. In diesem Jahr gehörten rund 150 Hammer Fußballbegeisterte dem Verein an, was für die damaligen Verhältnisse sehr beachtlich gewesen ist.

Im August 1913 entstand dann der Verein für Körperpflege durch Zusammenschluss von Preußen und VfB. Vorstandsmitglieder des VfB und des SC Preußen nahmen Fühlung zwecks Zusammenschlusses der beiden Vereine auf. Bereits nach einigen Wochen wurde in einer harmonischen Gründungsversammlung bei Suppe/Kiese (Wilhelmstraße) der Verein für Körperpflege aus der Taufe gehoben. Der VfK gehörte zur A-Klasse und spielte an der Krausen Linde. 

Der Krieg raubte dem VfK 41 seiner Besten. Da kein Platz zur Verfügung stand, spielte man zeitweise auf dem Großen Exerzierplatz‘, nach dem Krieg bei größeren Spielen auch auf dem Platz des Hammer Spielvereins.
Das Vereinsleben wurde 1919 erweckt. Unter der zielbewussten Führung der Union Direktors Josef Busch, der 1913 – nach der Fusion – zum ersten Vorsitzenden gewählt worden war, begann das Vereinsleben wieder Fuß zu fassen. Die erste Fußballmannschaft spielte in der „Liga“.
Vor Ausbruch des ersten Weltkrieges zählte der gerade gegründete VfK 270 „Vollmitglieder“ und 55 Jugendliche. 
Bereits Ende 1919 waren diese Zahlen nicht nur wieder erreicht, sondern beträchtlich überschritten. Trotz der 1920 beginnenden Inflation, die unsere Mark bis Dezember 1923 total entwertet hatte (niedrigster Stand: eine Billion Papiermark = eine Goldmark), ging der Spielbetrieb in allen Sparten intensiv weiter. Bereits 1919 wurde die erste Fußball-Mannschaft der „Liga“ zugeteilt, in der sie sehr beachtliche Erfolge errang.
Auf dem Sportplatz bei „Lippmann am Boll“ findet der Verein für Körperpflege 1922 eine neue Heimstätte, nachdem in den Jahren zuvor mit Wiesen und Behelfsplätze auskommen musste. 
Was ein guter Fußballplatz ausmacht zeigte das Jahr 1923. Die erste Fußballmannschaft erringt mit dem ausgezeichneten Endresultat von 33:5 Punkten die so genannte „Diplom-Meisterschaft“. 

1924 kam die Hockey-Abteilung hinzu, 1927 die Handball Abteilung, 1928 die Ringer- und Boxabteilung. 1926 errang die Fußballmannschaft die Südkreis-Meisterschaft und den Aufstieg zur ersten Klasse, doch konnte sich die Elf im nächsten Jahr in der Liga nicht halten.

Aber nicht nur im Fußball wurde beachtliche Arbeit geleistet, sondern auch in anderen Sportarten. Zurzeit des 25jährigen Bestehens des VfK im Jahr 1929 nahmen folgende Mannschaften an den Wettkämpfen teil:
Im Fußball drei Seniorenmannschaften, zwei Alt-Herren-Mannschaften, drei Jugendmannschaften und zwei Schülermannschaften.
Recht erfolgreich waren die Leichtathletik-Abteilung, die beiden Hockey-Mannschaften, drei Handball-Mannschaften und die Ringerstaffel. 
Die erfolgreichsten Jahre der Handball – Abteilung waren zwischen 1932 und 1934. Die erste Mannschaft kämpft sich bis zu den Endspielen um die Westfalenmeisterschaft durch. 

1941 bis 1944: Der Spielbetrieb während des Zweiten Weltkrieges wird mit einer „Kriegsspielgemeinschaft“ (KSG) bis September 1944 aufrechterhalten.
Dennoch fanden sich bald die “Alten“ zusammen und versuchten mit jungen Spielern den Verein wieder zu beleben. Eine neue Spielergeneration übernahm das Erbe. Bereits Ende Mai 1965 fand das erste Freundschaftsspiel mit den benachbarten Vereinen statt. Es folgten weitere Spiele mit Nachbarvereinen, die leicht mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar waren. So sind im Jahr 1945, 14 Spiele ausgetragen worden. 
6. Oktober 1945: Nur geschlossene Stadtteil-Organisationen (Zentral-Sportvereine) werden von der alliierten Militärbehörde zugelassen. Für den westlichen Stadtteil wird der Ehrenvorsitzende des VfK, Ludwig Fuest, mit den Vorarbeiten für den Zusammenschluss der Vereine VfK 04, Turnvereinigung 1877 und Tennisclub Blau-Weiß beauftragt. Am 6. Oktober folgt man im Westenschützenhof nach „heißen Diskussionen“ einem Vorschlag von Lucien Lenhart und nennt das nur für kurze Zeit Bestand habende „neue Gebilde“ Turn- und Sport¬gemeinschaft Germania 1877/04 Hamm.

1946: Nach Lockerung der Bestimmungen der Militärbehörden machen sich Turner und Tennisspieler wieder selbständig. Fußballer und Handballer behalten den Vereinsnamen TuS Germania 04 e. V. Hamm.

1947/48: Die erste Fußballmannschaft steigt aus der Bezirksklasse in die 1. Kreisklasse ab.

Sommer 1949: Aufstieg zur Bezirksklasse nach drei „Hitzeschlachten“ gegen SG Bönen.

1952/53: Mit Emil Volz als Spielertrainer gelingt der Aufstieg in die Landesliga.
Schlagzeilen machte man in der Fußballsaison 1952/53 und schaffte als Bezirksmeister den Aufstieg in die Landesliga.

Nach Abschluss der Spielzeit 1947/48 hatte die erste Fußball-Mannschaft die Bitternis des Abstiegs aus der Bezirksklasse in die 1. Kreisklasse kosten müssen. Erst im Sommer 1949 glückte die Rückkehr in die Bezirksklasse. Als aus der erfolgreichen Mannschaft des VfL Altenbögge Emil Volz als Spieldirigent und Trainer gewonnen werden konnte, ging es stetig „Bergauf“. Ein Jahr vor dem goldenen Jubiläum war dann der Jubel riesengroß, als unsere „Blau-Weißen“ Meister der Bezirksklasse wurden. Bis 1956 hielt sich unsere Mannschaft in dieser starken klasse. 
Drei Jahre kämpfte die Elf in der Bezirksklasse mit wechselnden Erfolgen.

1951/52 verpassten die Fußballer aus dem Westen durch ein 1:1 gegen den Spitzenreiter SV Herringen nur knapp das höchste Ziel eines Amateurfußballvereins. Mit Emil Volz als Spielertrainer gelang der große Wurf aber im darauf folgenden Jahr: Die TuS Germania stieg zur Landesliga auf. Nach einer von allen Nachbarvereinen als beachtlich anerkannten ersten Serie, stand der Neuling im Mittelfeld. Allerdings geriet die Mannschaft durch viele Spielerausfälle in der Herbstserie in arge Bedräng¬nis. Die Entscheidung über den Klassenverbleib fiel am 4. April 1954 bei Lippmann am Boll gegen den BV Brambauer. Mit 4:0 wurde Brambauer klar ausgespielt, und der Neuling hatte sich für ein weiteres Jahr den Klassenverbleib gesichert.

1953 Tischtennis: „Kurze Einlage“
Nach längeren Vorarbeiten wurde am 8. November 1953 auf der außerordentlichen Versammlung der Hockey-Abteilung beschlossen, die Neugegründete Sparte Tischtennis der Hockey-Abteilung anzugliedern. Wie Vorteilhaft sich dieser Zusammenschluss auswirkte, zeigten bereits die ersten Wochen nach der Neugründung der j
üngsten Vereinsabteilung. Selbst Hockey-, Fußball- und Handballspieler unseres TuS Germania suchten an den grünen Platten eine sportliche Ausgleichsbetätigung.
Die Tischtennis-Abteilung nahm zwar den Spielbetrieb in der untersten Kreisklasse auf, doch mit dem „Verwelken“ der Hockeyabteilung war auch wieder schnell das Ende für die damals jüngste (Tischtennis-) Abteilung gekommen,

September 1954: Germanias Goldjubiläum. Der Verein blüht. Noch glänzen Hockey- und Handballabteilung. Auch eine Tischtennisabteilung besteht. Von ihr wie auch von den Hockeyspielern hört man bald leider nichts mehr. Die Handballer schließen sich später der TVg 77 an. Eine Leichtathletikabteilung soll gegründet werden. 
Das Jubiläum aus Anlass des 50jährigen Bestehens wurde aus einem besonderen Grund überaus festlich gefeiert: Durch das Entgegenkommen der WESTFÄLISCHEN UNION AG war es der Turn- und Sportgemeinschaft möglich, das Sportfeld an der Beukenbergstraße zu schaffen: das Unionstadion. Bereits während des Krieges hatte der VfK mit der Werkssportgemeinschaft (BSG Union) zusammen auf diesem Gelände gespielt. Am Haupttag des Jubiläums, am Sonntag, dem 5. September 1954, wurde das Union-Stadion in einem festlichen Rahmen eingeweiht. Damals hieß es: „Mit den ausgebauten Zuschauertribünen ist das Union-Stadion neben dem Jahnstadion im Osten zu einem weiteren Schmuckkästchen im Hammer Sportleben geworden.“
Die TuS Germania war auch dringend darauf angewiesen, einen neuen Sportplatz zu bekommen. Der Platz bei Lippmann am Boll reichte schon lange nicht mehr aus, um alle Mannschaften – außer Fußball auch noch Handball und Hockey, die Möglichkeit zur Austragung ihrer Spiele zu geben. Hinzu kam noch, dass die Fußball-Landesliga-Mannschaft die Punktspiele nicht mehr bei Lippmann am Boll austragen durfte, weil dieses Gelände nicht mehr den Vorschriften entsprach. Das neue Union Stadion musste in mühevoller Arbeit erstellt werden, denn 25 Bomben hatten das Gelände umgepflügt.
Zur Zeit des 50jährigen Bestehens gab es bei der TuS Germania Hamm folgende Abteilungen und Mannschaften: Fußball, Senioren-Mannschaften, Alte-Herren-Mannschaft, Jugend-Mannschaften, Schüler-Mannschaften. – Handball: Zwei Senioren-Mannschaften, eine Schüler-Mannschaft. Eine Leichtathletik-Abteilung, die infolge Fehlens einer Laufbahn auf dem Platz bei Lippmann am Boll nach dem Weltkrieg 1939/45 nicht wieder aufleben konnte, sollte nach der Einweihung des Union-Stadions wieder gegründet werden. Wie sich später herausstellte, ist es trotz Laufbahn, Sprung- und Wurf-Graben beim Vorsatz geblieben. 

Mit neuen Elan!
Nach Beseitigung großer Schwierigkeiten trugen die Damen unserer Germanen-Hockey-Abteilung bereits Ende 1945 die ersten Freundschaftsspiele aus. Erst zu Beginn des Jahres 1946, nach Rückkehr einiger aktiver Spieler aus Kriegsgefangenschaft, konnten auch die Herren den Spielbetrieb wieder aufnehmen. In Anlehnung an die traditionsreichen Turniere der Vorkriegszeit veranstaltete unsere Hockey-Abteilung das 11. Hammer Hockey-Turnier. Durch zielbewusste Disziplin und Trainingsarbeit gingen die Herren-, Damen und Jugendmannschaft aus der Spielzeit 1948/49 in Westfalen als ungeschlagene Gruppensieger hervor. Bei den anschließenden Endkämpfen um die Westfalenmeisterschaft wurde die Damenmannschaft „Vizemeister“. Nach der Erringung der Gruppenmeisterschaft stieg die 1. Herrenmannschaft zur Bezirksliga auf. 1951 ließen unsere Aktiven aufhorchen, als sie beim 2. Hallenturnier in Münster nach zweimaliger Verlängerung ein sensationelles 0:0-Remis gegen den Deutschen Meister von 1950, „Uhlenhorst“ Mühlheim, erkämpften. In der Spielserie 1951/52 lagen wir nach Abschluss der Saison an zweiter Stelle hinter dem Dortmunder HC. In einer Qualifikationsrunde um den Aufstieg zur Verbandsliga spielten wir gegen Essen 99 0:0. Im zweiten Spiel gab es in Velbert ebenfalls ein Unentschieden (1:1) gegen den dortigen Hockeyklub „Rot-Weiß“. Da wir zusammen mit Velbert punktegleich aus der Qualifikationsrunde hervorgingen, wurde ein Entscheidungsspiel nach Dortmund angesetzt, das wir nach dramatischem Spielverlauf mit 1:0 für uns entscheiden konnten. Damit hatten wir uns den Aufstieg zur zweithöchsten deutschen Hockeyklasse gesichert. Der Abgang einiger Spieler brachte es dann mit sich, dass der Spielbetrieb im Herbst 1953 nicht in gewohnter Weise aufrechterhalten werden konnte. Mannschaftsschwierigkeiten zwangen uns dazu, den Spielbetrieb einzustellen. Im Stillen wurde aber von einigen Idealisten und treuen Germanen-Anhängern der Grundstock zu einem neuen Beginnen gelegt. Am B. November 1953 wurde beschlossen, den Spielbetrieb der Hockey- und neuen Tischtennisabteilung sofort aufzunehmen. Da wir die Meisterschaftsspiele in der Verbandsliga nicht mehr aufholen konnten, mussten wir uns auf die Austragung von Freundschaftsspielen beschränken. Durch den Zugang einiger Spieler des ehemaligen TV Beckum und des englischen Repräsentativen H. Birtley konnten wir unsere Herrenmannschaft wesentlich verstärken.

Unser Vereinsmitglied Heinz Simmer war der erste Fußball-Nationalspieler in Hamm und Umgebung. Er stand 1954 in einer Mannschaft mit „uns Uwe“ Seeler vom Hamburger SV. Beim UEFA-Jugendturnier, das vom 12. bis 19. April in der Bundesrepublik ausgetragen wurde, war Heinz Simmer fünfmal mit von der Partie.

1955/56: Abstieg in die Bezirksklasse, 1961/62: Wiederaufstieg Landesliga.
November 1962: Einweihung des mit Mut und Idealismus geschaffenen Jugendheims auf dem Gelände des Unionstadions. Die vorbildliche Anlage entstand aus dem alten Schießstand.

1962/63: Abstieg in die Bezirksklasse

1963/64: Die Mannschaft sichert sich nach schwachem Start einen guten Mittelplatz in der Bezirksklasse Hellweg-Nord.

1964: In einem festlichen Rahmen begeht die TuS Germania die Feier des 60jährigen Bestehens.

Trainer Julius Weitkamp führte Fußballer aus dem Hammer Westen nach zehn Jahren aus der Bezirksklasse
Nach zehnjähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse sicherten sich die Fußballer aus dem Hammer Westen eine Woche vor ihrem letzten Saisonspiel bei Blau Weiß Ahlen die Meisterschaft und damit den Aufstieg zur Landesliga. Nach dem Aufstieg im Jahre 1963 waren die Hammer insgesamt sechsmal Vizemeister geworden.

1974: Ausgerechnet im Jahr des 70jährigen Bestehens mussten die Fußballer wieder den Rückweg aus der Landesliga in die Bezirksklasse antreten.

1976: Der „Fall der Fußballer“ konnte auch in der Bezirksklasse nicht gestoppt werden es wurde in der 1. Kreisklasse gespielt.

1978: Der Wiederaufstieg in die Bezirksliga wurde geschafft. In der Tabelle der 1. Kreisklasse ware
n wir punktegleich mit dem SV 26 Heessen gelandet. Das Entscheidungsspiel um den Aufstieg gewannen unsere Fußballer auf dem Platz des BV 09 im Hammer Norden gegen den SV 26 Heessen mit 1:0.

1979: Jubiläumsjahre sind für unsere erste Fußball-Mannschaft schlechte Jahre. Der Abstieg aus der Bezirksklasse war nicht zu vermeiden.
Man hatte es wieder geschafft, die 2. Mannschaft stieg auf in die Kreisliga.

Peter Engelhardt gründete 1983 den Tennisverein im Verbund der TuS Germania 04, später trennten sich die Wege, was dem Gründer, nicht besonders gut gefiel.

Rudi Scheuch trainiert Germanias Gast Horrem (05. Juli 1980)
A-Jugend erwartet Freunde aus den USA

Fußballgäste aus Amerika und vom Niederrhein stehen in den kommenden Tagen auf dem Programm der TuS Germania 04 Hamm. Kurzfristig wurde für die erste Fußballmannschaft ein Freundschaftsspiel mit dem Dormagener Klub Rasensport abgeschlossen.

1982 Nun auch Damen-Gymnastik in Germania
Im Frühjahr 1982 trafen sich einige Damen, vornehmlich Mütter von Jugendspielern und Ehefrauen von Jugendbetreuern, am Jugendheim Römerweg und hatten die Idee, selbst sportlich tätig zu werden. Auch im Vorstand wurde dieser Gedanke gut aufgenommen und so konnte diese Sache in Angriff genommen werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den zuständigen Behörden und Schulen, ebenfalls auch mit anderen Gruppen des Vereins, konnte nach einiger Zeit der Montag für die Abteilung belegt werden. Schnell sprach es sich herum, dass in Germania jetzt auch Damen-Gymnastik geboten wurde. Bei der Gründungsversammlung konnten die Initiatoren schon 20 Damen begrüßen. Zur ersten Abteilungsleiterin wurde Frau Lucia Schwätter gewählt, eine Übungsleiterin fand man in Frau Monica Krawarik, die ihre Prüfung soeben mit guter Note bestanden hatte. Innerhalb kürzester Zeit konnte die Abteilung einen Mitgliederbestand von über 50 Damen vermelden. Über weiteren Zulauf kann man sich nicht beklagen und somit wird diese Abteilung wohl ein fester Bestandteil dieses Vereins sein. Gymnastik war der Renner in den 80er Jahren, man lag voll im Trend, wenn die Pfunde purzelten.

1984 Germanias Alte Herren fliegen in die USA 

1986 Aufstieg in die Kreisliga B
Nur drei Unentschieden ließ die zweite Fußball-Mannschaft von Germania Hamm zu, die ungeschlagen mit der stolzen Bilanz von 49:3 Punkten und 116:31 Toren Meister der Kreisliga C (Gruppe 1) wurde und souverän den Aufstieg in die Kreisliga B schaffte. 

1996 wurde die noch heute aktive Mädchenmannschaft durch den Co Trainer Siegfried Nowak gegründet. Tanja Blank übernahm die Trainingsarbeit. Im Jahr 2002 fusionierte der 1. FC Pelkum mit Germania 04, die Spielgemeinschaft wurde am 15.02.2002 angemeldet und nennt sich seitdem SG FC Pelkum – Germania Hamm 02. Nun standen 2 Mannschaften zur Verfügung, die U 16 und U 13. 2003 wurde die U 16 Meister ungeschlagen Meister in ihrer Klasse.

Alte Herren – Abteilung 
Aus der Überlieferung geht hervor, dass im Vereinsgründungsjahr 1904 schon eine Altherrenelf aus Liebe zum Fußball und zur Ehre des Vereins spielte, die Betonung liegt aufs „Spielen“. 
Wenn wir die jetzige Altherrenmannschaft bis zur Widergründung zurückverfolgen, darf der Name Günter Hornschuh und Günter Schwätter nicht fehlen. Er war es, der den Rahmen schuf, der anerkannten und regelmäßigen Spielbetrieb ermöglichte. Bei dieser Gelegenheit sollte nicht unerwähnt bleiben, dass er nicht nur Leiter und Spieler der Altherrenmannschaft war, sondern jahrelang Jugendleiter von Germania 04.

Barbarossastr. 
Ein Meilenstein auf baulichen Sektor in der Vereinsgeschichte war ohne Zweifel der Bau des Vereinsheims. In über 10 000 Stunden Eigenleistung wurden von der Abteilung geleistet, dass dieses richtungweisende Gebäude auch noch schuldenfrei erbaut wurde unterstreicht mit Nachdruck diese gewaltige Gemeinschaftsleistung, die in unserer heutigen Tagen seines Gleichen sucht. Der Tag der Einweihung ist bereits Vereinsgeschichte. 

Erstes Jubelfest – 1929 
Der Stammverein, von der Turnvereinigung 1877 abgesehen, die inzwischen wieder ein selbständiger Verein geworden ist, wurde am 15. Mai 1905 gegründet. Er befasste sich zunächst mit dem Tamburin und Faustballspiel. Später kam das Fußballspiel dazu.
Als sich 1907 der Zusammenschluss mit dem Ballspielverein vollzog, konnte Germania mit etwa 100 Mitgliedern, wertvollem Sportgerät und einem Kassenbestand von rund 100 Reichsmark in den neuen Verein einziehen.
Die 1913 erfolgte Verschmelzung der Preußen mit dem VfB gab vor allem dem Fußballsport im westlichen Stadtteil einen gewaltigen Aufschwung. Diesem sportlichen Aufblühen wurde durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahre 1914 ein schwerer Schlag versetzt. Nach Beendigung des Krieges musste der Verein den Verlust von 41 getreuen Mitgliedern beklagen.
Unter der zielbewussten Führung des 1: Vorsitzenden Josef Busch, der einige Monate vor dem Kriegsausbruch gewählt worden war, erlebte der Verein bereits 1919 den Wiederaufstieg. Vor Ausbruch des Krieges zählte der Verein 270 Vollmitglieder und 55 Jugendliche; bereits Ende 1919 waren diese Zahlen nicht nur wieder erreicht, sondern beträchtlich überschritten.
Trotz der 1930 beginnenden Inflation ging der Spielbetrieb in allen Sparten intensiv weiter. Bereits im Jahre 1919 wurde die 1. Fußballmannschaft der „Liga“ zugeteilt. In dieser Klasse errang sie beachtliche Erfolge. Mit 33:5 Punkten sicherte sich die erste Fußballelf im Jahre 1923 den Titel.

Fußballjugend – Keimzelle des Vereins
Bereits 1945 scharten sich wieder jugendliche Fußballer um Walter Becker. Als die Arbeit für einen Jugendbetreuer zu groß wurde, stellten sich mit Werner Kollmeyer sen., Heinz Bock, Werner Specht und Heinz Schwätter weitere Idealisten zur Verfügung. Sie bildeten den ersten Jugendausschuss. Nach eifriger Trainingsarbeit errang die la-Jugend bereits in der Spielzeit 1945/46 drei Titel. Nach Gruppen und Kreismeisterschaft folgte der Titelerfolg bei den Endspielen uni die Hel
lweg-Bezirksmeisterschaft. Als Walter Becker 1945 zum Kreis – Jugendfachwart und ein Jahr später zum Bezirks-Jugendfachwart gewählt wurde, trat er den Posten des Vereins-Jugendobmanns an Heinz Bock ab. Er führte ebenfalls die Abteilung von einem Erfolg zum anderen, und es war nicht verwunderlich, dass die A-Jugendmeistermannschaft von 1954/46 im Jahre 1948 fast geschlossen in die erste Mannschaft eingereiht wurde. Nach Heinz Bock, der 1949 zum Gerätewart gewählt wurde, übernahm Werner Stock den wohl wichtigsten Posten in unserem Verein. 1950 wurde letzterer von Heinrich Nott abgelöst. Heinrich Nott, der alte Fußballstratege, führte die Jugendabteilung in guter Zusammenarbeit mit den Jugend-Ausschussmitgliedern W. Lindauer, Franz Hillmann und Walter Becker zu neuen Erfolgen. Die Früchte der geleisteten Arbeit konnten 1953/54 geerntet werden, als Heinz Simmer eine ehrenvolle Einladung zu den Weltspielen der FIFA-Jugend erhielt. Mit Erfolg wirkte er in den Spielen gegen Nordirland, Ungarn, England, Türkei und im Endspiel gegen Spanien in Köln (vor 60 000 Zuschauern: 2:2) mit. Mit diesem stolzen Erfolg schaffte sich Heinrich Nott in der letzten Generalversammlung einen würdigen Abgang. Aus gesundheitlichen Gründen musste er zu unserem größten Bedauern den Posten niederlegen. Sein Nachfolger Karl Heinz Antekeuer hat aber ein „blühendes“ Erbe angetreten.

Zum Schluss dieser umfangreichen Chroniken noch einige Raritäten, die wir in unserem Fundus aufgetrieben haben.

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